Politische Themen

Antrag der FBvB,
a) die Errichtung der Spielgeräte am Martiniturm zu überprüfen,
b) die geplanten Freizeiteinrichtungen im Burggarten und
c) alle Blomberger Spielplätze in einem aktualisierten Sachstandsbericht vorzustellen und zu beraten

Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren des Rats,

die FBvB beantragen,
a) die Errichtung von Spielgeräten vor dem Martiniturm zu überprüfen.

Ferner beantragen wir einen aktuellen Sachstandsbericht über
b) die geplanten Veränderungen der Freizeiteinrichtungen im Burggarten sowie einen Sachstandsbericht über
c) die derzeitige Situation der Blomberger Spielplätze

Begründung:
a) Der Martiniturm hat sich inzwischen zu einem Blomberger Kulturzentrum entwickelt, daher macht u. E. eine Reduzierung der Fläche durch Spielgeräte wenig Sinn, da hierdurch die Nutzungsmöglichkeiten eingeschränkt werden.
b) Im Bereich des Burggartens – in unmittelbarer Nähe des Platzes vor dem Martiniturm – wurden u. a. Spielgeräte und eine Boulebahn geplant. Es macht daher nach Meinung der Freien Bürger von Blomberg (FBvB) wenig Sinn, das weitere Angebot zu machen, da die Beaufsichtigung durch die Eltern unnötig erschwert wird.
c) Wegen des demografischen Wandels bitten wir auch um einen aktuellen Sachstandsbericht aller Blomberger Spielplätze.

G. Simon, Fraktionssprecher
Brüntrup, den 14.09.2015

Mitteilung der Verwaltung: Punkte a.+b.: Werden im Ausschuss für für Bauen und Umwelt am 26.10.2015 behandelt.
Punkt c.:Die Verwaltung ist z.Zt., wegen des aktuellen Arbeitsaufkommens und der Personalsituation, nicht in der Lage Spielplatzkontrollen durchzuführen. Die letzte Kontrolle der Spielgeräte wurde jedoch von einem externen Gutachter durchgeführt.

Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren des Rats,
die FBvB beantragen, die interne Vergabe von Krediten per „Cashpool“ zu beraten und zu entscheiden. Die Entscheidung sollte vom Kämmerer, Herrn Stodieck, entsprechend vorbereitet werden.
Begründung:
Die Kämmerin der Stadt Oerlinghausen, Frau Koring, hat in Oerlinghausen vorgeschlagen, einen „Cashpool“ zu bilden, um der Stadt Zinsen zu sparen. Dabei blieben die Eigenbetriebe zwar selbständig, doch würden die Konten gemeinsam betrachtet. (Details siehe Anhang).
Die Liquiditätsprobleme der Stadt Blomberg sind schon länger bekannt. Es macht u. E. wenig Sinn, den Kreditrahmen stets zu erweitern, ohne den o. g. Vorschlag der Oerlinghauser Kämmerin bei unseren Überlegungen und Entscheidungen zu berücksichtigen.

Brüntrup, den 20.02.2015
G. Simon, Fraktionssprecher

Abstimmungsergebnis
, Hauptausschuss am 07.05.2015: 1 ja / 9 nein / 5 Enthaltungen
Allerdings sagt der Kämmerer, Herr Stodieck, zu dem Antrag noch folgendes,
„das Thema “Cashpool” könnte zu einem späteren Zeitpunkt durchaus interessant und dem Ausschuss erneut vorgelegt werden. Wenn die benötigte Kredithöhe der Stadt Blomberg und das Guthaben der Eigenbetriebe sich annähern….“

Wer soll das bezahlen?

Sehr geehrte Damen und Herren,
die FBvB hatten – im Gegensatz zur CDU – im letzten Jahr Zähne knirschend dem Haushalt zugestimmt und dafür den Beifall der SPD erhalten, weil wir uns angesichts der drohenden Haushaltsmisere kurzfristige Entscheidungen zur Verringerung freiwilliger Leistungen erhofften.
Da dies leider nicht geschah, obwohl wir bereits bei der Einbringung des Haushaltsentwurfs in diesem Jahr deutlich machten, dass wir die geplanten Steuererhöhungen nicht akzeptieren werden, solange es keine Einsparungen bei den freiwilligen Leistungen gibt. Für 2015 wurden drastische Steuererhöhungen als Mittel der Konsolidierung des Städtischen Haushalts eingeplant.
Es wäre sicher falsch, den damaligen Regierungsparteien von SPD/FDP die alleinige Schuld für die derzeitige Finanzmisere zu geben. Die Gewerbesteuerneinnahmen sind geringer ausgefallen.
Ein wesentlicher Grund für unsere derzeitige Finanzmisere sind bundespolitische Entscheidungen der GROKO (Große Koalition von CDU und SPD), die immer mehr kostenintensive Aufgaben nach unten verlagerten. Um endlich eine „schwarze Null“ zu erreichen, wurden und werden notwendige Entlastungen von Städten und Kommunen verzögert.
Das Land NRW hat sich zwar bereit erklärt, teilweise in die Bresche zu springen, z.B. Kosten des BUT (Bildung und Teilhabe) – Programms zu übernehmen, doch das ist ein Tropfen auf einen heißen Stein.
Hinzu kommt die Erhöhung der Kreisumlage.
Die Änderungsvorschläge der Fraktionen gaben uns im Vorfeld der heutigen Ratssitzung zu denken. Seitens der CDU und der FDP wurden keine schriftlichen Vorschläge eingereicht.
Die neue Regierungskoalition von SPD und Bündnis 90/Die Grünen beantragte ein Förderprogramm „Jung kauft alt“ (2015: 18.500 €, 2016: 32.000 €, 2017 45.500 € und 2018: 59.000 €), ohne Vorschläge zur Gegenfinanzierung zu machen. Vom Geld für 2015 können ca. 10 Käufer gefördert werden – ein Vergabekonzept gab es in der letzten Hauptausschusssitzung noch nicht. Statt freiwillige Leistungen zu senken, kommt hier eine neue hinzu, deren Kosten in den Folgejahren sogar noch höher werden sollen, wie die obige Aufstellung zeigt.
Seitens der FBvB haben wir versucht, Steuererhöhungen zu verhindern, indem wir die Mindereinnahmen den vermeidbaren Kosten des Städtischen Entwicklungskonzepts gegenüber gestellt haben. Hierbei wurde deutlich, dass bei einem Verzicht auf die Umgestaltung des Pideritplatzes, des Schweige- und des Burggartens sowie 20.000 Euro für den Brunnen auf dem Marktplatz eine Summe zusammenkommt, die fast den Einnahmen der Steuererhöhungen entspricht. Wegen der sanierungsbedürftigen Abwasserkanäle haben wir die „Neugestaltung des Marktplatzes“ sogar in unseren Vorschlägen berücksichtigt, obwohl wir eine Gegenüberstellung der Kosten einer Sanierung mit der Neuanlage vermissten. Auf die Einbeziehung von Fördermitteln sowie Vorschläge zur Reduktion von freiwilligen Leistungen wie in den Vorjahren hatten wir bei unserem Vorschlag bewusst verzichtet.
Unser Kämmerer, Herr Stodieck, hat sicher recht mit der Feststellung, dass man diese Positionen nicht einfach in einen Topf werfen oder gegen rechnen kann.
Aber gerade da zeigen sich die Unzulänglichkeiten des NKF. Um dem Haushaltssicherungskonzept zu entgehen, sind weitere Rücklagenentnahmen zu vermeiden. Die städtische Rücklage ist seit dem letzten Haushalt verbraucht. Daher können die fast zwei Millionen Defizit des Haushalts 2015 nur durch die Entnahme von 1.930.626 Euro aus der allgemeinen Rücklage ausgeglichen werden. Unsere städtischen Ausgaben müssen zunehmend über Kredite finanziert werden.
Der derzeitige Kreditrahmen beträgt schon 25.000.000 Euro. Fraglich ist u. E., ob dieser angesichts der geplanten Ausgaben und wenig kalkulierbarer Risiken reicht.
Jeder weiß, dass Kredite Geld kosten. Damit stellt sich für uns die Frage, wie man dem sinnvoll entgegenwirken kann.
Schon in der Vergangenheit haben wir seitens der FBvB auf die sehr hohen „freiwilligen Leistungen“ hingewiesen und Vorschläge zur Verringerung dieser Kosten gemacht, ohne dass es entsprechende politische Entscheidungen gab. Inzwischen wurden seitens des Kämmerers einige unserer Vorschläge aufgegriffen. Es gibt auch erste Beratungsansätze.
Seitens der FBvB hoffen wir, dass es gelingt, die Ausgaben bürgerfreundlich so zu reduzieren, dass wir zukünftig ohne weitere Steuererhöhungen auskommen.
Wenn dies geschieht, werden wir dem Haushalt 2016 gerne wieder zustimmen.

Günter Simon / Fraktionssprecher
Blomberg, 17.12.2014

Bewilligungsbescheide für Schnelles Internet liegen vor

Alle sechs Anträge für die Bewilligung des Breitbandausbaus in Blomberger Ortsteilen wurden positiv entschieden.
So beantwortete der Blomberger Kämmerer, Rolf Stodieck, die letzte Anfrage der FBvB zum schnellen Internet.

Günter Simon, Fraktionssprecher
Blomberg, 20.01.2014

Haushaltsrede der FBvB zum Haushalt 2014 der Stadt Blomberg:
Stimmt die Bilanz?

Sehr geehrte Damen und Herren,
wir sind kurz vor der nächsten Kommunalwahl und der jetzige Rat verabschiedet letztmalig den Haushalt unserer Stadt. Da macht es Sinn, Rückschau zu halten.
Damals hatten die FBvB auf die Gefahren eines drohenden Haushaltssicherungskonzepts hingewiesen und ihre Zweifel an der Behauptung „Die Bilanz stimmt!“ geäußert. Die Finanzmisere unserer Stadt wird angesichts der folgenden Daten überdeutlich.
Schon im Jahr 2010 gab es ein Defizit von 6.41 Millionen Euro, dem im Jahr 2011 ein Überschuss von 11.539 Millionen folgte. Ab dann waren allerdings „schon im dritten Jahr in Folge (2012 – 2014) teils kräftige Defizite zu verkraften.“ Jetzt ist sogar eine „Gewinnabführung“ der Stadtsparkasse und der Eigenbetriebe in Höhe von jeweils 150.000 Euro – insgesamt also 750.000 Euro eingeplant. Trotz dieser „Verschiebung von Geldern“ schließt der Finanzplan 2014 „mit einem Defizit von 2.549.218 Euro ab“ (HH, S.27).
Im Rahmen der Beratungen des Rechnungsprüfungsausschusses stellte der Wirtschaftsprüfer fest, dass Blomberg eine von sehr wenigen Städten ist, die derartige Schwankungen bei den Gewerbesteuereinnahmen aufweisen. Der politische Handlungsspielraum wird dadurch sehr gering. Langfristige Planungen und Entscheidungen der verantwortlichen Politiker sind nur schwer zu kalkulieren.
Vor diesem Hintergrund ist die Behauptung der CDU, „Die SPD ist für die derzeitige Situation verantwortlich!“, sachlich falsch. Derartige Vorwürfe tragen – ebenso wie die vorgeschlagenen pauschalen Kürzungen der Haushaltsansätze durch die CDU – u. E. wenig dazu bei, den Haushalt zu konsolidieren. Vorher hätte man eigentlich auch die Frage beantworten müssen, ob sich „Umlageansätze“ (Kreis-, KRZ, usw.) so ohne weiteres überhaupt kürzen lassen.
Die Ausgleichsrücklage ist 2014 aufgebraucht und es muss zum Ausgleich des Ergebnisplans „aus heutiger Sicht“ (Haushaltsplan S.29) sogar auf die Allgemeine Rücklage zurückgegriffen werden. Die Liquiditätssicherung war nur schwer zu erreichen. Außerdem wurde kurzfristig der § 2 der Haushaltssatzung um einen zinslosen Kredit von 100.000 € ergänzt.
Trotz der schwierigen Finanzlage gelang es dem Kämmerer, Herrn Stodieck, für das Jahr 2014 einen „ausgeglichenen Haushalt“ vorzulegen. Dafür danken wir ihm sehr herzlich.
Wir fragen uns allerdings seitens der FBvB, wie lange es noch gelingen kann, dem drohenden Haushaltssicherungskonzept zu entkommen. Unserer Meinung nach ist zukünftig wegen der zunehmenden industriellen Expansion und Globalisierung kein so hoher Geldregen wie im Jahr 2011 mehr zu erwarten.
Steuererhöhungen zulasten unserer Bürgerinnen und Bürger lehnen wir seitens der FBvB ab, da ein großer Teil dieser Einnahmen u. a. durch eine höhere Kreisumlage aufgefressen würde. Angesichts dieser Misere stellt sich die Frage, was man sonst tun kann, um den Haushalt zu konsolidieren.
Zunächst einmal sollten wir auch in Düsseldorf klar machen, dass wir keine „finanzstarke Gemeinde“ sind, die es sich leisten kann, andere Kommunen in NRW finanziell zu unterstützen.
Außerdem ist es u. E. wichtig, alle Ausgaben kritisch zu überprüfen. Das gilt zunächst einmal für Kostenvoranschläge und Ausschreibungen, die frühzeitig erfolgen sollten um Kosten zu sparen. Gleichzeitig gilt es auch nach kostengünstigeren, dauerhaften Alternativen zu suchen. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Asphaltierung der Fahrwege im „Kurzen Steinweg“. Bei Gebäuden, Straßen und Wegen sollte besonderes Augenmerk auf Erhaltungsmaßnahmen gerichtet werden, um spätere Folgeschäden zu vermeiden. Seitens der FBvB hatten wir hierfür mehr Geld vorgeschlagen.
Besonderes Augenmerk sollten wir auch auf „Umlagekosten“ (z.B.: das Kommunale Rechenzentrum / KRZ) richten. U.E. kann es nicht sein, dass hier die Kosten innerhalb von drei Jahren von ca. 200.000 Euro auf 250.000 Euro steigen. Bei dieser Gelegenheit bedanken wir uns bei der SPD dafür, dass Sie diese Entwicklung ähnlich kritisch beurteilte. Eine wesentliche Voraussetzung hierfür ist die Transparenz von Entscheidungen. Bei dieser Gelegenheit halten wir es für wünschenswert, dass aggressive Äußerungen zukünftig vermieden werden, da sie eine sachliche Diskussion beeinträchtigen.
Der Erhalt und der Ausbau unserer städtischen Infrastruktur sind uns nach wie vor wichtig. Gegenüber den Dichtheitsprüfungen der Abwasserkanäle haben wir nach wie vor Bedenken, zumal erst nach der gesetzlichen Neuregelung ein Gutachten an einen Befürworter vergeben wurde. Das können wir gerne anhand unserer Emails belegen. Für den Bandbreitenausbau – auch in den Ortsteilen – werden wir uns auch weiterhin einsetzen. Hier sind wir in Blomberg in den letzten Jahren einen großen Schritt vorangekommen.
Nicht zuletzt sind wir seitens der FBvB der Auffassung, dass zukünftig alle „Freiwilligen Leistungen“ regelmäßig auf den Prüfstand gehören. Es geht uns nicht darum, alles „platt zu machen“ wie oft fälschlicher Weise behauptet wurde. Uns geht es vielmehr darum, neue Wege zu finden, um auch „weiche Standortfaktoren“ wie Schwimmbäder, Begegnungsstätten, Sporthallen, Sport- und Spielplätze dauerhaft zu erhalten.
Im Haushalt 2014 sind einige unserer Anregungen nicht berücksichtigt. Damit können wir als kleine Fraktion im Blomberger Rat leben.
Die starke Abhängigkeit unseres Haushalts von den Gewerbesteuereinnahmen wurde in der Sitzung des Rechnungsprüfungsausschusses von Concunia noch einmal bestätigt. So ist es für die Politik und die Stadtverwaltung schwer, an der schwierigen Finanzlage, die sich voraussichtlich auch in den nächsten Jahren nur wenig verbessern wird, etwas zu ändern.

Nach eingehender Beratung haben die FBvB daher beschlossen, dem Haushalt 2014 zuzustimmen. Wir möchten hiermit
ein Zeichen setzen und hoffen, dass es durch gemeinsame Anstrengungen gelingt, auch zukünftig dem drohenden Haushaltssicherungskonzept zu entgehen.

Blomberg, 18.12.2013
Günter Simon / Fraktionssprecher